Ghana-Torhüter Richard Kingson(Foto)verhalf Australien durch seinen Patzer zu einem Remis
VON SAVAS SAVIDIS
Das nervende Tröten der Vuvuzelas ist ein Faktor, der die Fußball-Weltmeisterschaft in Südafrika stark beeinflusst. Viele Fans haben den fast nicht auszuhaltenden Lärm der Blasinstrumente satt. Neben diesem Ärgernis, gibt es noch ein weiteres Problem bei der WM am Kap: Die Torhüter. Statt ihrer Aufgabe als sicherer Rückhalt, leisten sich die Keeper der WM-Teilnehmer einen Patzer nach dem anderen.
Von bislang 46 Toren, gehen neun Treffer auf die Kappe des Schlussmannes. Auch bei den zwei heutigen Gruppenspielen gab es wieder Torwartpatzer. Der jeweilige Keeper erwies seiner Nation somit einen Bärendienst im Kampf um den Einzug ins Achtelfinale.
In die Runde der letzten 16 will auch Ghana um Mittelfeldstar Kevin- Prince Boateng. Die „Black Stars“ trafen im Royal- Bafokeng- Stadion in Rustenburg auf ein moralisch geschwächtes Australien, das bestimmt noch im Hinterkopf die 0:4- Niederlage gegen die deutsche Auswahl hatte. Entgegen den Erwartungen der Fußball-Experten gingen die „Socceroos“ sogar mit 1:0 in Führung. Ausgangspunkt war Ghana-Keeper Richard Kingson, der nach dem Freistoß von Mark Bresciano den Ball nach vorne prallen ließ und somit Torschütze Brett Holman und ganz „Down Under“ in den Fußball-Himmel versetzte.
Ghana gab sich nicht auf
Die Afrikaner um Cheftrainer Milovan Rajevac standen nach dem schnellen Gegentor (11. Minute) stark unter Druck. Sollte ein Fehler des Torwarts wieder die ganze Partie zugunsten der gegnerischen Mannschaft entscheiden?
Beispiele gibt es ja bei diesem WM-Turnier genug: Robert Green aus England oder Faouzi Chaouchi aus Algerien. Doch Ghana gab sich nicht geschlagen. Wie beim 1:0-Sieg gegen Serbien spielten sie taktisch klug und mutig nach vorne und kamen zu einem Handelfmeter- Stürmer Harry Kewell war der Unglücksrabe. Nach einem Handspiel auf der Linie wurde er mit Rot vom Platz gestellt und strafte die Australier um Trainer Pim Verbeek doppelt. Fortan musste das Team aus der Insel eine Stunde lang in Unterzahl spielen und bekam auch noch das Ausgleichstor: Asamoah Gyan- der gleiche Schütze wie gegen Serbien- verwandelte den Handelfmeter sicher zum 1:1 Endstand. Ghana hatte wie Australien viele gute Möglichkeiten zum Siegtreffer, doch auf beiden Seiten mangelte es an der Torabschlussschwäche, so dass 34812 Zuschauer mit einem Remis leben mussten.
Niederlande gegen Japan: Kampf um Platz 1
Beim zweiten Gruppenspiel in der Gruppe E, hatten die Niederlande und Japan eine gute Ausgangsposition. Beide hatten ihr erstes Gruppenspiel gewonnen. Der Gewinner der Partie wäre schon sicher für das Achtelfinale qualifiziert. Es ging also um viel Prestige, aber auch um eine bessere Position in der Fifa-Weltrangliste.
Vor 62010 Zuschauern im neu gebauten Moses- Mabhida- Stadion in Durban gelang Champions-League-Sieger Wesley Sneijder das Tor des Tages (53.). Der 26-Jährige Mittelfeldmann aus Inter Mailand schloss aus 16 Metern ab und hatte das nötige Quäntchen Glück auf seiner Seite. Der asiatische Keeper Eiji Kawashima faustete den Ball ins eigene Tor und heizte damit die Spekulationen um den umstrittenen WM-Ball „Jabulani“ erneut auf. Japans beste Chance vergab Shinji Okazaka in der letzten Spielminute, als er aus acht Metern Entfernung den Ball neben das Tor setzte.
Arjen Robben nicht dabei
Ex- HSV-Spieler Rafael van der Vaart lieferte wie gegen Dänemark ein schwaches Spiel ab und wurde nach 71 Minuten ausgewechselt. Für Arjen Robben lief es auch nicht besser. Der Tempo-Dribbler aus München musste vergeblich auf einen Einsatz gegen die Japaner hoffen. Bondscoach Bert van Marwijk schonte den 26-Jährigen Mittelfeldspieler nach seinen Oberschenkelproblemen, die einen Einsatz im ersten Gruppenspiel gegen Dänemark (2:0) unmöglich machten. Die Elftal hat mit sechs Punkten das Ticket für das Achtelfinale schon vorzeitig gelöst. Takeshi Okadas-Elf dagegen muss erst mal das Ergebnis von heute Abend abwarten und das letzte Gruppenspiel gegen Dänemark auf jeden Fall gewinnen.
Dänemark spielt ab 20:30 gegen Kamerun. Für beide Nationen ist das Spiel in Pretoria die letzte Chance, um die Hoffnung auf ein Weiterkommen zu wahren.
Foto: illarterate via flickr.com
Wegen der Vuvuzelas konnten sich halt auch die Törhüter nicht richtig konzentrieren. Ist doch logisch. Gruß, ONMA
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